• Projekt 'Vom Johanneum nach Fehmarn - Mit dem Fahrrad durch SH'

„Man kann kein Glück kaufen, aber man kann ein Fahrrad kaufen, und das ist ziemlich nah dran“, heißt es in einer alten Biker-Weisheit. Aber was hat eine 170 Kilometer lange Fahrradtour durch den Nord-Osten Deutschlands mit Glück zu tun? Wir entschlossen uns, das Fahrradprojekt mit den beiden Lehrern, Herrn Grigat und Herrn Bremer, für einen Tag zu begleiten. Zusammen mit der 21-köpfigen Truppe starteten wir am Dienstagmorgen im Innenhof unserer Schule. Das Ziel am ersten Tag war, das Johanneum zu Lübeck zu erreichen.

Ähnlich wie unsere gleichnamige Schule hat das Johanneum zu Lübeck eine interessante Geschichte, die man weit in die Vergangenheit zurückverfolgen kann. Einer unserer ehemaligen Lehrer, Herr Jacob, ist dort nun tätig. Im Refektorium der Schule sollte die Projektgruppe später übernachten. Wir gelangten also von Volksdorf über die Schleswig-Holsteinische Grenze und bemerkten eine Veränderung: Nun waren wir nicht mehr vom Großstadtleben und verärgerten SUV-Fahrern umgeben, sondern radelten durch kleine Wohngegenden und Dörfer, stemmten uns bei Hügeln in die Pedale und genossen bei Sonnenschein den großartigen Ausblick auf riesige Maisfelder. Alle Gruppenmitglieder waren bei bester Laune, während die Bäume neben uns immer größer und die Häuser immer kleiner wurden. „Das ist ein richtiges Bauerndorf hier“, konnte man aus dem hinteren Teil der Gruppe vernehmen, als wir an einer Ansiedelung von Bungalows vorbeifuhren.
Angekommen in Bargteheide rasteten wir eine Weile und radelten von dort aus dann in die Kleinstadt Bad Oldesloe. Während die anderen Reisenden Eis schleckend die Innenstadt erkundeten, informierten wir uns bei Herrn Bremer und Herrn Grigat über die Entstehung des Projekts. Sie wollten ein Projekt anbieten, dass sowohl ihnen als auch den Schülern Spaß macht. Statt weiterhin jeden Tag in der Schule zu sitzen, wollten sie draußen etwas erleben und Schüler zu Außergewöhnlichem bringen. Fehmarn ist ein anspruchsvolles, aber auch machbares Fahrradziel für einen Schüler. Dieser solle sich bewusst werden, welche Leistungen er mit Anstrengung und Mühe erreichen kann. Deshalb wurde die Reise auch im Innenhof unserer Schule und nicht erst in Volksdorf gestartet. Die Rückfahrt wird jedoch mit dem Zug angetreten. Auch die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe waren von Anfang an von der Projektidee begeistert. „Dieses Jahr wollte ich an einem spannenden Projekt teilnehmen und nicht nur einfach in einem der Klassenräume sitzen“, sagte einer der Mitfahrenden. Dies war auch der Konsens innerhalb der gesamten Gruppe. Keiner der Teilnehmenden wurde zu dem Projekt 'gezwungen', weswegen sie auch gern die Anweisungen der Lehrer befolgten, welches sich ebenfalls positiv auf die gelassene Atmosphäre auswirkte.
Nachdem wir uns in Bad Oldesloe gesammelt hatten, fuhren wir auf nur leicht befahrenen Landstraßen weiter. Um 17 Uhr sahen wir die ersten Züge der Stadt Lübeck und machten einen kurzen Stopp am berühmten Holstentor, doch alle waren erschöpft und die geplante Stadttour entfiel deshalb. In den nächsten Tagen wird die Gruppe aber nicht um die Vorträge über die Glacial Morphologie der holsteinischen Schweiz von dem Geographielehrer Herrn Bremer herumkommen. Dabei werden sie an der Lübecker Bucht vorbei über Dahme das 60 Kilometer entfernte endgültige Ziel namens Fehmarn erreichen.
Das Gefühl, das man beim Fahrradfahren erfährt, ist speziell und schwer zu beschreiben. Es ist einfach schön, die frische Landluft einzuatmen, die Landschaft zu genießen und die Sonne auf unsere Köpfe scheinen zu lassen. Es ist einfach eine gelungene Abwechslung zum stressigen Alltag in der Stadt. Ja, beim Fahren auf den langen Landstraßen konnten wir wirklich Glück empfinden. Besonders beim Erreichen unseres Zieles waren wir besonders stolz auf uns und unsere Leistung. Wir wünschen der Gruppe weiterhin Spaß und eine angenehme Weiterreise - ohne Fahrradpannen!

PW_18_-_Fahrradtour_SH
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