• London-Austausch 2023

4. 10. - Nach der ersten Nacht bei unseren Gastfamilien haben wir uns gemeinsam an der Godolphin and Latymer Schule, einer unserer beiden Austauschschulen, getroffen. In der ersten Stunde durften wir am Unterricht der Godolphin and Latymer- Schülerinnen teilnehmen. Am Anfang der zweiten Stunde haben wir deutsche Gastschüler*innen den Unterricht verlassen und uns in der Hall getroffen, um uns dort unser Lunchpaket abzuholen. Dieses bestand aus einem Sandwich, Obst, einer Wasserflasche, einer kleinen Chipstüte und einem Schokoriegel. Mit Hilfe des englischen Lehrers Mr. Hobby sind wir anschließend mit der Piccadilly Line zum British Museum gefahren. Dort durften wir in kleinen Gruppen durch das Museum rennen. Obwohl die Zeit für dieses großartige Museum knapp bemessen ist, konnten wir dennoch viele beeindruckende Artefakte bewundern...

...,wie zum Beispiel den Rosetta-Stein sowie die Statue des Königs Ramess II., Teile des Parthenons aus Athen und ganz besonders Mumien aus Ägypten. Als wir uns danach vor dem Eingang getroffen hatten, sind wir nach einem Gruppenfoto zum Convent Garden aufgebrochen. Dort hatten wir Freizeit, in der wir zum einen unsere Sandwiches gegessen sowie die Läden unsicher gemacht haben. Auch die typischen Londoner Telefonzellen wurden von vielen als Fotomotiv benutzt. Um 16 Uhr, also nach Schulschluss, trafen wir uns mit unseren Gastschüler*innen an ihrer jeweiligen Schule wieder und haben gemeinsam mit ihnen unseren Nachmittag verbracht. Wir freuen uns auf morgen!

Emma H. und Elisabeth H.

6. 10. - Bei unserem Ausflug ging es zum Hampton Court Palace. Das ist der Palast, in dem Heinrich der Achte gewohnt hat, aber mehr dazu später. Die Anreise war länger als gestern, da wir gut eine Stunde mit der Tube und dem Bus gefahren sind. Als wir dort angekommen sind, haben wir erst einen Blick auf die Themse geworfen und Bilder vom Eingangsportal gemacht. Drinnen haben wir erst unsere Audioguides geholt und dann haben wir uns die große Küche von Heinrich dem Achten angeschaut. Diese Küchenräume sind ein Merkmal der Palastanlage und nehmen fast ein Drittel des Gebäudes ein. Danach haben wir die Wohnräume von Heinrich dem Achten angesehen, dazu gehört auch ein riesiger Speisesaal mit sehr teuren Wandteppichen. Dieser Speisesaal ist ebenfalls ein Merkmal der Palastanlage, hier wurden damals viele Feste gefeiert. Am Anfang hat Frau Mahler bemerkt, dass die Fahne ganz gehisst war, und später erblickte sie dann auch noch einen Bodyguard auf dem Dach, deswegen war es sehr wahrscheinlich, dass ein Mitglied der königlichen Familie im Haus ist. Als sie das gesagt hat, sind sofort einige von uns zum Royal Tennis Court gesprintet, um zu sehen, ob sie eine bekannte Persönlichkeit erblicken können. Danach hatten die meisten Hunger, und wir sind in den Garten gegangen, um unsere Lunchpakete zu essen. Diejenigen, für die das Lunchpaket nicht gereicht hat, sind dann noch ins Café gegangen. Dort hat man sich dann eine heiße Schokolade und Kuchen bestellt. Andere sind dann noch ins Labyrinth gegangen, haben den Garten der Küche angesehen, wo es viele Kräuter, Gemüse und einen riesigen Kürbis gab, oder die größte Weintraubenrebe der Welt von der Sorte "Black Hamburg" gesehen. Danach haben sich manche noch den Rosengarten angesehen, und im Nu war es wieder Zeit, zu den Schulen zu fahren, um unsere Austauschpartner zu treffen.
Auch für Filmfans gab es etwas, denn viele Serien wurden dort gedreht. Nicht nur für Filmfans, sondern auch für Geschichtsfans gab es viel zu entdecken, denn der Ort hat eine lange Geschichte. Zum Beispiel die Geschichte von Heinrich dem Achten, der sechs Ehen hatte. Seine Eheschließungen und Scheidungen sowie die tragischen Schicksale einiger seiner Frauen sind bekannt. Anne Boleyn wurde hingerichtet, Catherine Howard ebenfalls (im Tower of London), während Catherine Parr überlebte.
Der Ausflug war sehr informativ, man konnte einen Teil der Londoner Geschichte erfahren und sie auch teilweise miterleben. Das Wetter hat auch gut mitgespielt, was die ganze Erfahrung, besonders im Garten, noch angenehmer gestaltet hat. Die lange An- und Abreise war zwar etwas nervig, aber insgesamt war der Ausflug eine tolle Erfahrung und hat vielen sehr viel Spaß gemacht.
Ben B. und Paul S.

9. 10. - Heute haben wir das Shakespeare Globe Theatre besucht und wurden von Tyler, unserem Tourguide, der übrigens selbst Schauspieler ist, geführt. Im nachfolgenden Bericht werden wir euch vor allem über das Theater und auch ein bisschen über Shakespeare informieren, jedoch wollen wir mit 5 Fakten in das Ganze starten.

  1. Es ist nicht das echte bzw. erste Globe. (mehr: siehe unten)
  2. Shakespeare wird jedes Jahr auf eine einzigartige Weise geehrt.
  3. Wir Zuschauer wurden „Penny Stinkards“ genannt. (Wir kommen weiter unten noch einmal darauf zurück.)
  4. Shakespeare hatte eine Art Rhythmus in seinen Stücken, welcher dafür sorgte, dass man sich die Zeilen seines Textes gut merken konnte. Dieser Rhythmus ist wie der Herzschlag.
  5. Und –last but not least-: Frauen traten erst im 17. Jahrhundert auf der Bühne des Globe auf. (Weiteres hierzu ist im nachfolgenden Text lesbar.)

Okay, nun seid ihr ein bisschen informiert und wir können mit dem eigentlich erst spannend werdenden Teil starten. Zuerst einmal zu Shakespeare. Shakespeare wurde im April 1564 geboren und starb ebenso im April, aber im Jahre 1616. Einige bekannte Stücke von ihm sind „Hamlet“, „Romeo und Julia“, „King Lear“, „Julius Caesar“, „Macbeth“ und „Ein Sommernachts-Traum“. Der Ort, wo das Shakespeare Globe Theatre heute steht, war früher außerhalb der Mauern Londons. Das erste Globe entstand ca. 10 Minuten entfernt von diesem –also dem 3.-, brannte jedoch bald durch eine Kanonengeräuschmaschine ab, da es mit einem Reet-Dach bedeckt war und dieses Feuer fing, sobald die Kanonengeräuschmaschine „abgefeuert“ wurde. Das 2. wurde nur kurze Zeit später am gleichen Ort wieder aufgebaut und hatte diesmal ein Ziegeldach, ging jedoch irgendwann „ein“. Das 3. und somit derzeitige steht, wie wir alle heute sehen durften, immer noch an Ort und Stelle und hat im Vergleich zu beiden anderen und auch im Vergleich zu allen anderen heutigen Theatern gar kein Dach. Dies kann man als Nachteil sehen, jedoch hatte es früher und auch heute einen riesigen Nutzen, denn die Sonne, die durch das Dach direkt auf die Bühne scheinen kann, ist wie ein einziger großer und zudem auch noch natürlicher Scheinwerfer. Clever, was!?

Kommen wir noch einmal zu dem Spitznamen „Penny Stinkards“. Bestimmt habt ihr euch gefragt, warum wir Zuschauer damals so genannt wurden. Hier die Erklärung: Es wurde logischerweise viel getrunken bei so einer Theateraufführung –vor allem Bier, da dies weitaus hygienischer war als Wasser-, und da man zu der Zeit noch nicht so viel von Hygiene hielt bzw. wusste, ergibt sich daraus wohl nur eine Frage: Was will man ganz dringend aufsuchen, wenn man viel getrunken hat? Richtig, die Toilette. Und die war auch nicht weit vom Theater, man hätte also schnell aus der Aufführung raus und auf die Toilette gehen können, jedoch müsste man dann noch einen weiteren Pound für den erneuten Eintritt bezahlen. Und da man damals in einer Woche nur 6 Pounds verdiente, wäre das eine Menge Geld. Also gab es nur noch zwei weitere Möglichkeiten: 1. Man pinkelte in einen Eimer, dieser füllte sich jedoch rasch und war somit nur für ca. 3 Personen in einer Vorstellung wirklich nützlich oder –und jetzt kommen wir zur 3. und somit letzten, unhygienischsten, ekelhaftesten, aber damals wohl einfachsten Methode- man pinkelte einfach auf den Boden!!!

Heute sind Bühne und Zuschauerraum getrennt, im Shakespeare Globe Theatre jedoch sind Bühne und Zuschauerraum miteinander verschmolzen, also stark verbunden. Wir fragten Tyler, wie die Bezahlung der Schauspieler damals aussah, doch dies ist nicht wirklich bekannt. Man bekam bei Auftritten vor der Queen oder ähnlichen Persönlichkeiten jedoch einen erheblich höheren Verdienst als sonst. Außerdem erfuhren wir, dass zur Zeit Shakespeares die Balkone direkt rechts und links von der Bühne mit Polstern und „Gemälden“ an der Wand hinter den Sitzen und an den Seitenwänden die besten Plätze markierten, heute ist die Mitte am beliebtesten. Des Weiteren berichtete Tyler uns, dass man damals nur drei Mitglieder in einer „Produktionsfirma“ hatte. Und was haben wir heute? Teilweise um die 1.000, wenn nicht mehr!!! Unglaublich.

Kommen wir noch einmal zu dem oben schon erwähnten Vorkommen der Frau in einem Stück. Shakespeare hat großartige Frauenrollen geschrieben, jedoch spielten bis zum ca. 17. Jahrhundert nie Frauen selbst diese Rollen, stattdessen wurden 8-18 jährige Jungs für die Rollen eingesetzt. Das wäre heute unvorstellbar.

Wir hoffen, ihr konntet mit unserem kleinen Bericht ein wenig teilhaben an unserem heutigen Ausflug und grüßen aus London!

Johanna und Ruby

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